- Rede
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Re|de ['re:də], die; -, -n:1. aus einem bestimmten Anlass gehaltener Vortrag (meist in der Absicht, nicht nur Fakten darzulegen, sondern auch zu überzeugen, Meinungen zu prägen):sie hielt eine Rede auf den Verstorbenen, vor dem Parlament, zum Tag des Baumes.Zus.: Abschiedsrede, Antrittsrede, Gedenkrede, Grabrede.2. <ohne Plural> das Sprechen:die Rede auf etwas, jmdn. bringen, lenken; jmdm. in die Rede fallen; wovon war die Rede?* * *
Re|de 〈f. 19〉1. das, was gesprochen wird od. wurde, das, was jmd. sagt od. gesagt hat, Äußerungen, (sinnvoll zusammenhängende) Worte2. Redeweise, sprachl. Gestaltung (von Gedanken, Empfindungen)3. Ansprache, Vortrag (Kanzel\Rede, Trauer\Rede)4. 〈Sprachw.〉 aktualisierte Sprache5. Gerücht● jmdm. \Rede und Antwort stehen Antwort, Auskunft geben; auf Fragen hin etwas bekennen, zugeben; \Rede und Gegenrede ● auf etwas od. jmdn. die \Rede bringen von etwas od. jmdm. zu sprechen beginnen, das Gespräch auf etwas od. jmdn. lenken; es geht die \Rede, dass ...; eine \Rede halten; die \Rede kam auf den Vorfall von gestern; sein: das ist doch schon lange meine \Rede 〈umg.〉 das habe ich doch schon immer, schon lange gesagt; davon ist nicht die \Rede das hat keiner gesagt od. gemeint; davon kann keine \Rede sein das ist ausgeschlossen, unmöglich, das kommt nicht in Frage; wovon ist die \Rede? wovon wird (gerade) gesprochen? ● direkte \Rede 〈Gramm.〉 etwas, das wörtlich von jmdm. gesagt wird; gebundene \Rede Verse; gehobene \Rede feierl. Sprechweise; große, hässliche, prahlerische \Reden führen; indirekte \Rede Gesprochenes, das dem Sinne nach, nicht wörtlich, wiedergegeben wird; keine \Rede! aber nein!, ausgeschlossen!; ungebundene \Rede Prosa; es ist nicht der \Rede wert nur eine Kleinigkeit, nicht erwähnenswert ● jmdm. in die \Rede fallen jmdn. unterbrechen; in \Rede stehend fraglich, noch nicht endgültig entschieden; jmdn. (wegen etwas) zur \Rede stellen jmdn. energisch (über etwas) befragen, zur Rechenschaft ziehen [<ahd. radia, red(i)a „Rechenschaft, Vernunft, Verstand, Rede u. Antwort, Gespräch, Erzählung, Sprache“, got. rabjo „Zahl, Rechnung, Abrechnung, Rechenschaft“; zu germ. *raþ-; zu idg. *ar(ə) „fügen, passen“]* * *
Re|de , die; -, -n [mhd. rede, ahd. reda, radia = Rede (u. Antwort); Sprache; Vernunft; Rechenschaft; urspr. = das Gefügte; z. T. viell. Lehnbed. aus lat. ratio, ↑ Ratio]:1.a) [i]mündliche Darlegung von Gedanken vor einem Publikum über ein bestimmtes Thema od. Arbeitsgebiet:eine lange, fesselnde, langweilige, trockene, gut aufgebaute, improvisierte, frei gehaltene, zündende R.;die R. hat Aufsehen erregt;eine R. [vor dem Parlament] halten;er hat sich bei seiner R. dauernd verhaspelt;☆ große -n schwingen (ugs.; prahlerisch reden);b) geübtes Sprechen, rhetorischer Vortrag:die Kunst der R.;etw. in freier R. vortragen.2.a) das Reden; zusammenhängende Äußerung; Worte [die zum Gespräch werden]; geäußerte Meinung, Ansicht:R. und Gegenrede;plötzlich verstummten alle -n (Gespräche);[das war schon immer] meine R.! (ugs.; das habe ich schon immer gesagt);von dieser Angelegenheit ist nicht die R. gewesen (nicht gesprochen worden);lockere, lose, weise, kluge -n führen;die R. (das Gespräch) auf etw. bringen;geschickt nahm sie ihre R. (ihr Thema) wieder auf;R der langen R./langer R. kurzer Sinn (nach Schiller, Piccolomini I, 2: »Was ist der langen Rede kurzer Sinn?«);vergiss deine R. nicht! (vergiss nicht, was du sagen wolltest!);☆ von etw. kann keine R. sein (etw. trifft absolut nicht zu, ist völlig ausgeschlossen);jmdm. R. [und Antwort] stehen (jmdm. Rechenschaft geben);nicht der R. wert sein (unwesentlich, unwichtig sein);jmdn. zur R. stellen (von jmdm. Rechenschaft fordern; urspr. Aussage, Rechtfertigung vor Gericht);kümmere dich nicht um die -n der Leute;☆ es geht die R., [dass …] (man sagt …);von jmdm. geht die R. … (von jmdm. wird behauptet …)3. (Sprachwiss.)a) in bestimmter Weise erfolgende Wiedergabe der Aussagen eines andern:direkte R. (in Anführungszeichen gegebenes Zitat);indirekte, abhängige R. (in Gliedsätzen u. im Konjunktiv wiedergegebene, referierte Aussage eines anderen);erlebte R. (Wiedergabe innerer Vorgänge, wie sie die erlebende Person empfindet, aber nicht in der Ichform, sondern in der 3. Person);b) sprachliche Form (eines Textes):gebundene R. (Verse);ungebundene R. (Prosa);die geblümte R. (gekünstelte Sprachform, bes. in der mittelalterlichen Dichtung);* * *
Rede,1) allgemein: Ansprache, mündliche Darlegung von Gedanken vor einem Publikum über ein bestimmtes Thema oder Arbeitsgebiet. - Zur Kunst der Rede Rhetorik, rhetorische Figuren.2) Sprachwissenschaft: 1) Wiedergabeform einer Äußerung in Form von direkter Rede, indirekter Rede, auktorialer Rede (Erzählen) und erlebter Rede; 2) Übersetzung von französisch Parole zur Bezeichnung der konkreten Sprachverwendung im Unterschied zum Sprachsystem (Langue); 3) sprachliche Einheit, die nicht mehr Bestandteil einer noch höheren sprachlichen Einheit ist.* * *
Re|de, die; -, -n [mhd. rede, ahd. reda, radia = Rede (u. Antwort); Sprache; Vernunft; Rechenschaft; urspr. = das Gefügte; z. T. viell. Lehnbed. aus lat. ratio, ↑Ratio]: 1. a) [i]mündliche Darlegung von Gedanken vor einem Publikum über ein bestimmtes Thema od. Arbeitsgebiet: eine lange, fesselnde, langweilige, trockene, gut aufgebaute, improvisierte, frei gehaltene, zündende, leidenschaftliche R.; eine R. an das Volk; die R. hat Eindruck gemacht, Aufsehen erregt; eine R. [vor dem Parlament] halten; eine R. mitstenografieren, im Rundfunk übertragen; leider hat er seine R. ganz abgelesen; er hat sich bei seiner R. dauernd verhaspelt, ist in der R. stecken geblieben; *große -n schwingen (ugs.; prahlerisch reden); ∙ jmdn. zur R. setzen (jmdn. zur Rede stellen): Er verwunderte sich, dass Ihr ihn durch einen Reitersjungen zur R. setzen ließt (Goethe, Götz II); b) geübtes Sprechen, rhetorischer Vortrag: die Kunst der R.; die Gabe der R. haben; etw. in freier R. vortragen. 2. a) das Reden; zusammenhängende Äußerung; Worte [die zum Gespräch werden]; geäußerte Meinung, Ansicht: R. und Gegenrede; laute -n gingen hin und her; plötzlich verstummten alle -n (Gespräche); Verdammt will ich sein, war eine seiner -n (Gaiser, Jagd 55); [das war schon immer] meine R.! (ugs.; das habe ich schon immer gesagt ); von dieser Angelegenheit ist nicht die R. gewesen (nicht gesprochen worden); jmds. stehende R. (ständig wiederholte Äußerung) sein; Dass es bei Frau Andernoth in der Schwebe war, ob sie ihren Mann für tot erklären ließ, darauf kam einmal beiläufig die R. (das Gespräch; Gaiser, Schlußball 182); gottlose, unanständige, lockere, lose, weise, kluge (meist iron.: dumme) -n führen; die R. (das Gespräch) auf etw. bringen; geschickt nahm er seine R. (sein Thema) wieder auf; man erging sich in dunklen -n (Andeutungen); R der langen R. kurzer Sinn (nach Schiller, Piccolomini I, 2); vergiss deine R. nicht! (vergiss nicht, was du sagen wolltest!); *von etw. kann keine R. sein (etw. trifft absolut nicht zu, ist völlig ausgeschlossen): Wenn aber auch jetzt von Freundschaft keine R. sein konnte, so lag es nicht an Heinrich (Reich-Ranicki, Th. Mann 176); jmdm. die R. verschlagen (ugs.; jmdn. stumm machen [vor Staunen od. Entsetzen] ); nicht der R. wert sein (unwesentlich, unwichtig sein); etw. nicht an der R. haben wollen (schweiz.; etw. nicht eingestehen, wahrhaben wollen); jmdm. in die R. fallen (↑Wort 2); jmdm. R. [und Antwort] stehen (jmdm. Rechenschaft geben); jmdn. zur R. stellen (von jmdm. Rechenschaft fordern; urspr. Aussage, Rechtfertigung vor Gericht): Unser Meister merkte nämlich, dass ich oft 'ne Fahne hatte. Er stellte mich zur R. (Bravo 29, 1976, 13); in R. stehen (zur Debatte stehen, zu behandeln, zu erledigen sein): Da eine Ermessensentscheidung in R. steht, greift auch § 46 VwVfG nicht ein (NJW 19, 1984, 1139); b) <meist Pl.> Gerede; Gerücht: kümmere dich nicht um die -n der Leute; die R. wollte nicht verstummen, dass ...; durch solche -n lasse ich mich nicht beirren; *es geht die R., [dass ...] (man sagt ...); von jmdm. geht die R. ... (von jmdm. wird behauptet ...). 3. (Sprachw.) a) in bestimmter Weise erfolgende Wiedergabe der Aussagen eines andern: direkte R. (in Anführungszeichen gegebenes Zitat; Oratio recta); indirekte, abhängige R. (in Gliedsätzen u. im Konjunktiv wiedergegebene, referierte Aussage eines anderen; Oratio obliqua); erlebte R. (Wiedergabe innerer Vorgänge, wie sie die erlebende Person empfindet, aber nicht in der Ichform, sondern in der 3. Person); b) sprachliche Form (eines Textes): gebundene R. (Verse); ungebundene R. (Prosa); die geblümte R. (gekünstelte Sprachform, bes. in der ma. Dichtung); c) 2↑Parole.
Universal-Lexikon. 2012.